Angesichts knapper Finanzen und der anhaltenden Debatte um den Klimawandel liegen die Motive zum Stromsparen auf der Hand: Eine Reduzierung des Verbrauchs tut nicht nur dem eigenen Ein echter Stromfresser sind veraltete Geräte. Mit 'weißer Ware' wie Kühlschränken, Tiefkühltruhen, Waschmaschinen oder Wäschetrocknern, aber auch mit Geräten der Unterhaltungselektronik wie Stereoanlagen, Fernsehern oder Sat-Empfängern neueren Datums lässt sich die Stromrechnung spürbar reduzieren. So verbrauchen zum Beispiel Kühl-Gefrier-Kombis der heutigen Energie-Effizienzklasse A lediglich rund 40 % des durchschnittlichen Verbrauchs eines 15 Jahre alten Gerätes. Mit einfachen, im Handel erhältlichen Stromkosten-Messgeräten lässt sich übrigens der Stromverbrauch der im Haushalt vorhandenen Geräte leicht feststellen.
Nach Einschätzungen von Verbraucherschützern verbraucht ein Haushalt, der konsequent mit stromsparenden Neugeräten der besten Energieeffizienzklassen ausgestattet ist, nur rund halb so viel Strom wie ein Haushalt, in dem ausschließlich Altgeräte verwendet werden.
Aber auch bei Neugeräten gibt es eklatante Unterschiede - bei der Anschaffung von Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten oder auch Heizungspumpen und Durchlauferhitzern es durchaus ratsam, auch den jeweiligen Stromverbrauch unter die Lupe zu nehmen. In der Tat benötigen manche der effizientesten Geräte nur einen Bruchteil des Stromverbrauchs von ineffizienten Geräten mit ansonsten ähnlichen Leistungsmerkmalen. Dies schlägt bei besonders bei häufig genutzten Geräten in der jährlichen Stromrechnung deutlich zu Buche - etwaige höhere Anschaffungskosten amortisieren sich schnell.
Ein nicht unwesentlicher Teil der Stromkosten von Privathaushalten geht auf das Konto der elektrischen Beleuchtung. Mit dem Einsatz von zeitgemäßen Energiesparleuchten, die laut EU-Beschluss ab 2012 die traditionellen Glühbirnen vollständig ablösen sollen, lassen sich Schätzungen zu Folge mehr als 80 % der Stromkosten für die Beleuchtung einsparen. Das wären in einem Drei- bis Vier-Personenhaushalt bereits im Durchschnitt deutlich mehr als 150 Euro im Jahr.
Allerdings: die Umstellung auf Energiesparlampen ist nicht unumstritten. Kritiker führen u. a. an, dass bei unsachgemäßer Entsorgung über den Hausmüll vermehrt giftiges Quecksilber in die Umwelt gerät: Bisher ist nur wenigen Verbrauchern bewusst, dass Energiesparlampen in den Sondermüll gehören. Außerdem werden Gesundheitsrisiken durch Elektrosmog und eine schlechte Lichtqualität befürchtet; zudem sei das Einsparpotenzial deutlich geringer als gemeinhin angenommen, da viele Energiesparlampen mit im Laufe der Zeit bzw. bei häufigem An- und Ausschalten an Leistungsstärke verlören.
Für Verbraucher, denen das Licht der bisherigen Energiesparlampen zu 'kalt' und ungewohnt erscheint, können Halogen-Lampen in Glühlampenform eine Alternative darstellen. Diese sogenannten Energy Saver strahlen warmes Licht aus wie herkömmliche Glühbirnen und passen in konventionelle Lampenfassungen. Allerdings können sie hinsichtlich des Spareffekts nicht mit den Energiesparlampen mithalten - sie verbrauchen lediglich 30 % weniger Energie als eine herkömmliche Glühlampe.
Nicht zuletzt lässt sich Strom nicht nur durch die Wahl der genügsamsten Geräte einsparen, sondern auch durch eine Disziplinierung des eigenen Verhaltens. Die eigene Bequemlichkeit schadet oftmals nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel. Konsequentes Ausschalten nicht benötigter Geräte und Lampen spart so manchen Euro.
Eine oft immer noch unterschätzte Kostenfalle ist außerdem der Stand-by-Betrieb: Gerade bei alten Geräten kann die ständige Betriebsbereitschaft in der Summe spürbar zum Jahres-Stromverbrauch beitragen. Manche Geräte verbrauchen im Stand-by-Modus bis zu 30 % ihrer regulären Betriebsenergie. Zumindest über Nacht und bei längeren Betriebspausen sollten Fernseher, HiFi-Geräte und Co. daher vollständig ausgeschaltet oder besser noch: vollständig vom Stromnetz getrennt werden. Denn bei vielen Geräten sinkt der Stromverbrauch mit dem Ausschalten noch keineswegs auf Null. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfehlen sich daher ausschaltbare Steckdosenleisten: mit einem Knopfdruck kann so die Stromversorgung vollständig unterbrochen werden, wenn die Geräte für einen längeren Zeitraum nicht genutzt werden. Vorher sollte allerdings bei programmierbaren Geräten ein Blick in die Bedienungsanleitung geworfen werden: Bei manchen Geräten gehen gespeicherte Informationen verloren, wenn sie vollständig vom Netz genommen werden.
Dies gilt auch und gerade für den heimischen PC: Der Stand-by-Modus macht bei kurzen Arbeitspausen zwar Sinn - so wird die Stromzufuhr zumindest gedrosselt, wenn ein Herunterfahren bzw. Neustarten des Computers zu aufwändig wäre. Bei längeren Betriebspausen sollte aber bedacht werden, dass der Computer selbst im ausgeschalteten Zustand noch Strom zieht. Es empfiehlt sich daher, ihn mitsamt der Peripheriegerätewie Drucker, Scanner oder Monitor ebenfalls über ausschaltbare Steckdosenleisten vollständig vom Netz zu trennen. Die Befürchtung, dass häufiges An- und Ausschalten die Lebensdauer des Monitors verkürzen würde, gilt übrigens als unbegründet.
Auch beim Aufladen der Akkus von mobilen Geräten wie Handy oder Notebook heißt es aufgepasst: Werden die Ladegeräte nach dem Auflade-Vorgang nicht vom Stromnetz getrennt, wird weiter unnötig Strom verbraucht.
Kühl- und Tiefkühlgeräte sollten möglichst in kühleren Räumen der Wohnung und nicht direkt neben Wärmequellen wie Heizung, Herd oder auch Spülmaschine aufgestellt werden. Regelmäßiges Abtauen hilft ebenfalls, Energie zu sparen.
Wäschetrockner verbrauchen generell verhältnismäßig viel Energie. Vor dem Trocknen sollte Wäsche daher möglichst gut geschleudert werden, um den Trockenvorgang zu verkürzen. Auch sollte das Ladevolumen gut ausgenutzt werden. Für die Waschmaschine gilt: Moderne Waschmittel und Waschmaschinen bieten in der Regel auch bei niedrigeren Temperaturen gute Waschleistung. "Kochwäsche" ist energieintensiv und nur selten notwendig - und auch auf die Vorwäsche kann oftmals guten Gewissens verzichtet werden.